Personalreferent Domkapitular Dr. Heinz Geist appellierte an die Studenten, angesichts der finanziellen Grenzen und einem ausgewogenen Verhältnis der verschiedenen pastoralen Berufe untereinander flexibel zu bleiben und sich offen zu halten für andere berufliche Wege.
Als problematisch bezeichnete Rainer Zöller, Leiter des Zentrums für Pastoralassistenten, die Situation seiner Schützlinge. „Bisher ist nur bekannt, dass die Diözese am Beruf des Pastoralreferenten festhalten will“, sagte er zu Bischof Hofmann. Derzeit befinden sich nach Zöllers Angaben zwei angehende Pastoralassistenten im Pastoralkurs. Aktuell gebe es 14 Pastoralassistenten. Irene Schneider, Mentorin im Zentrum für Pastoralassistenten, äußerte gegenüber dem Bischof den Wunsch, in der Ausbildung die Zusammenarbeit mit dem Priesterseminar zu stärken.
„2004 wurden zwei Assistenten mit jeweils einer 75-Prozent-Stelle übernommen, 2005 fünf, von denen drei je eine 75-Prozent-Anstellung und einer eine halbe Stelle bekamen sowie einer in Elternzeit ist“, sagte Zöller. 2006 sei niemand eingestellt worden, 2007 dafür sechs Assistenten mit jeweils einer 75-Prozent-Stelle. Während 2008 zwei Stellen für drei Assistenten bereit stünden, seien es für 2009 und 2010 jeweils eine. „Dennoch haben sich im vergangenen Herbst sechs Erstsemester zur studienbegleitenden Ausbildung im Zentrum für Pastoralassistenten angemeldet“, konstatierte Zöller. Insgesamt seien dort 30 junge Frauen und Männer angemeldet. Diese Zahl sei seit etwa zwei Jahren konstant. „Vorher waren es zeitweise mehr als 50.“
Im Zentrum für Pastoralassistenten im Kilianeum ergänzt ein umfangreiches Angebot an Veranstaltungen die Ausbildung der angehenden Diplom-Theologen. Wichtige Inhalte sind unter anderem die geistliche Ausbildung in so genannten geistlichen Gruppen, bei spirituellen Tagen und Exerzitien. Außerdem gehören dazu Praktika in Gemeinde, Schule, sozialen Einrichtung, der Jugend sowie in Betrieben. Ergänzend werden Studientage angeboten wie im aktuellen Semester zum Thema Pfarreiengemeinschaften und zum Berufsbild des Pastoralreferenten. „Weiter gehören regelmäßige Besuche und Gespräche mit Seelsorgern wie einem Gefängnisseelsorger oder eine Kinderkrankenseelsorgerin zur Ausbildung“, erläuterte Zöller.
Dass sie trotz der intensiven Zusatzanforderungen, die neben dem Studium mit der Ausbildung zum Pastoralreferenten auf sie zukommen, wirklich mit Überzeugung bei der Sache sind, lassen die verbliebenen angehenden Pastoralreferenten schnell durchblicken: Das Profil der Pastoralreferenten sei nicht auf bestimmte Bereiche begrenzt. Man habe mit jungen und alten Menschen zu tun, und könne von Seelsorge über Religionsunterricht bis hin zur Katechese und Gottesdienstvorbereitung eine ganze Bandbreite von Aufgaben finden, erklärt Melanie Brünner aus Mosbach. „Menschen zu helfen, zu beraten, sich mit jungen Leuten zu beschäftigen“, ist in den Augen von Roland Pietryga aus Hettstadt eines der wichtigen Kennzeichen des angestrebten Berufs. Für die in Berlin geborene Wahl-Würzburgerin Julia Kopf ist dieser Beruf einer der facettenreichsten, den sie kennt. Sebastian Volk aus Stockstadt ergänzt: „Gleichzeitig kann ich als Theologe in einer Pfarrei oder Pfarreiengemeinschaft besonders in ethischen Fragen das Wort des Evangeliums in die Gedanken der Gemeinde bringen und das Wort für Benachteiligte erheben.“
Zur Berufsgruppe der Pastoralreferenten gehören im Bistum Würzburg derzeit 151 Personen, davon 64 Frauen und 87 Männer. Sie haben zusammen 128 Vollzeitstellen inne. Fünf Personen sind in Elternzeit, vier weitere sind im Sonderurlaub oder anderweitig freigestellt. 77 Pastoralreferentinnen und -referenten gehören der Altersgruppe von 46 bis 60 Jahre an.
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11.1.2008 POW Würzburg