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Einführungstage für Pastoralassistentinnen

Die "Einführungstage für Pastoralassistentinnen" in Stein bei Nürnberg markieren einen wichtigen Wendepunkt im Leben sieben junger Frauen. Das Studium der Theologie haben sie erfolgreich abgeschlossen. Jetzt beginnt ihre mehrjährige pastorale Praxis, die sie mit der 2. Dienstprüfung abschließen werden.

Die "Einführungstage für Pastoralassistentinnen" in Stein bei Nürnberg markieren einen wichtigen Wendepunkt im Leben sieben junger Frauen. Das Studium der Theologie haben sie erfolgreich abgeschlossen. Jetzt beginnt ihre mehrjährige pastorale Praxis, die sie mit der 2. Dienstprüfung abschließen werden. Vier Tage lang lassen sie sich von ihren Ausbildern auf die neue Etappe vorbereiten. Die Auseinandersetzung mit dem Berufsbild, arbeitsrechtliche Fragen, dem Ausbildungskonzept und gemeindlichen Vorgaben stehen auf dem Programm.
Sie komme direkt vom Studium und beginne erstmals in ihrem Leben zu arbeiten, erzählt Sarah Hairbucher aus Ingolstadt. Deshalb halte sie den Einführungskurs für sehr hilfreich: "Diese Tage haben für mich eine Art Scharnierfunktion, um den Berufseinstieg zu erleichtern, weil viele Fragen geklärt werden können."
Bei der nun einsetzenden Ausbildung hat sich erstmals eine Kooperation zwischen drei Bistümern ergeben. In Bamberg sei die Ausbildung im Jahr 2004 ausgesetzt und erst vor drei Jahren wieder aufgenommen worden, und auch in Eichstätt habe es einen Ausbildungsstopp gegeben, der erst dieses Jahr wieder aufgehoben worden sei, erläutert Valentin Weller, Ausbildungsleiter aus Bamberg. In Würzburg können laut Johannes Reuter zwei Theologen pro Jahr mit der Ausbildung anfangen, und in den letzten beiden Jahren ist sogar nur jeweils eine Person in den Beruf eingestiegen. Deshalb sei er dankbar, schon seit mehreren Jahren mit der Erzdiözese Bamberg gemeinsame Ausbildungseinheiten durchführen zu können. Aber auch eine Ausbildungsreform im Bistum Würzburg habe die Zusammenarbeit erforderlich gemacht. Dort sind nämlich die Pastoralassistenten fünf Jahre lang zusammen mit den Kaplänen ausgebildet worden, bis diese zu einer gemeinsamen Ausbildung aller Kapläne innerhalb der vier Diözesen der Metropolie Bamberg übergegangen seien. Nach der stärkeren Trennung der Ausbildungswege sei die Ausbildung der Pastoralassistenten auf vier Jahre verkürzt worden. Damit sei sie jedoch immer noch ein Jahr länger als in Bamberg und Eichstätt.
Die Kooperation sei keine Notlösung auf Grund des Umbruchs in der Kirche in Zeiten der Knappheit an Finanzen, Personal und Mitgliedern, betont Maria Lechner, Ausbildungsleiterin in der Diözese Eichstätt. Die gemeinsame Gestaltung zentraler Ausbildungseinheiten diene vielmehr der Vernetzung, um die Qualität der Ausbildung auf ein hohes Niveau zu stellen. "Wenn wir angesichts steigender Anforderungen im Beruf die Glaubensverkündigung noch lebendig halten wollen, müssen wir dies mit wenig Ressourcen besser tun, und das gelingt am besten mit Vernetzung", erläutert die Ausbilderin.
"Was die drei Diözesen bei der Ausbildung der Pastoralassistenten inhaltlich miteinander verbindet, ist das Einüben der Berufsrolle, das Entwickeln eines Berufsbildes und einer Identifikation mit dem Beruf", verdeutlicht Weller den gemeinsamen Ansatz. Darüber hinaus, so Weller, sei es natürlich notwendig, dass die Auszubildenden in die Strukturen und Fachbereiche ihrer jeweiligen Diözese hinein wachsen und die dort tätigen Personen kennen lernen könnten. Vier Frauen aus Bamberg, zwei aus Eichstätt und eine aus Würzburg nehmen dieses Jahr an der Ausbildung teil.
Dass sich im diesjährigen Ausbildungskurs ausschließlich Frauen befinden, hat aus Sicht der Ausbildungsleiter keinen besonderen Grund. Doch Dr. Karina Jankowetz, eine der Auszubildenden, die bereits in Theologie promoviert hat und Anwältin für Kirchenrecht ist, will ganz bewusst "das weibliche bedachtsame Moment" in ihrer künftigen Arbeit einsetzen. Oft fehle es an weiblicher Sensibilität, die sie selbst - gerade auch als Mutter zweier Kinder - gut in das kirchliche Umfeld hinein bringen könne.
"Was mich am brennendsten interessiert ist Gott, seine Nähe habe ich als bereichernd erfahren, und das möchte ich anderen Menschen weitergeben", meint Claudia Wilk. Drei Monate habe sie in einem Kloster mitgelebt und festgestellt, dass dies nicht ihr Weg sei. "Doch ich wollte von Gott nicht lassen", sei ihr Fazit gewesen. Gerne wolle sie mit den vielen unterschiedlichen Menschen und in den vielen verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Kirche arbeiten und habe sich daher entschieden Pastoralreferentin zu werden.
Sabine Kotzer war vierzehn Jahre lang Mitglied einer Ordensgemeinschaft und verließ diese im Entscheidungsjahr vor den Ewigen Gelübden. Während ihres Studiums der Fächer Theologie und Englisch für das Lehramt war sie der Gemeinschaft beigetreten. Ihre Entscheidung gegen das Ordensleben sei das Ergebnis eines geistlichen Prozesses, den sie durchlaufen habe. Das große Spektrum an Arbeitseinsatzmöglichkeiten habe sie ebenso zum Ergreifen des Berufs der Pastoralreferentin bewogen wie die Gelegenheit, auch weiterhin eine pastorale Tätigkeit ausüben zu können.
Anderen Menschen zu einer nicht eingrenzenden, sondern befreienden und stärkenden Gotteserfahrung zu verhelfen, wie sie selbst sie schon gemacht hat, sieht Sabrina Schultes als ihre Hauptmotivation für die Ausbildung und den weiteren beruflichen Weg. In der Pfarrei aktiv mitzuwirken, sei für sie immer eine Selbstverständlichkeit gewesen, meint dagegen Katharina Antensteiner. Nun aber wolle sie dies gestützt auf einen wissenschaftlichen Hintergrund tun: "Sonst könnte ich es auch ehrenamtlich machen."
Monika Angermeier hat Theologie und Kunstgeschichte auf Lehramt studiert. Der Kirche fern stehenden Menschen möchte sie über die Kunst einen neuen Zugang vermitteln. Sie hofft, mit dieser Kombination "einen neuen Ansatzpunkt in die Kirche hinein zu bringen". Die Verknüpfung wissenschaftlicher Theorie in der Theologie mit der religiösen Praxis sucht Sahrah Hairbucher im Beruf der Pastoralreferentin zu erreichen. In ihrer Heimatgemeinde habe sie die pastorale Arbeit schon kennen gelernt und möchte selbst auf diesem Gebiet tätig sein.
"Die Menschen mit dieser Kraft der persönlichen inneren Berufung sollen ihren Platz in der Kirche finden, wie sie heute ist", sagt Maria Lechner.  Autor Johannes Reuter