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Für zehn Frauen und Männer hat die Ausbildung zu Pastoralreferenten begonnen

Würzburg/Nürnberg (POW) „Einen größeren Einführungskurs als den diesjährigen hatten wir bisher noch nicht“, zeigt sich Ausbildungsleiter Johannes Reuter (Würzburg) erfreut: Insgesamt zehn junge Männer und Frauen haben sich für den Beruf des Pastoralreferenten entschieden. Vor ihm sitzt die neue Generation von Theologen aus den Bistümern Bamberg, Eichstätt und Würzburg, die mit großen Erwartungen im September ihre drei- beziehungsweise vierjährige Praxiszeit als Pastoralassistentinnen und -assistenten angetreten haben. Am Ende wollen sie als Pastoralreferenten aktive Gemeindearbeit leisten, Religionsunterricht geben oder sich in der Krankenhaus- oder Gefängnisseelsorge, der Jugend- oder Seniorenarbeit engagieren.

Ein weites Aufgabenfeld, das hohe Anforderungen an die Akteure stellt. In ihrer Ausbildung werden sie das gesamte Spektrum ihres künftigen Berufes kennenlernen. „Für uns Christen ist die Seelsorge eine große Herausforderung“, beschreibt es Maria Lechner, Ausbildungsleiterin aus Eichstätt. „Wir sind konfrontiert mit sozialen Brennpunkten, prekären Familienverhältnissen, Trauer und Verzweiflung, da braucht es eine gute Ausbildung und einen festen Glauben.“ Für die zehn Pastoralassistenten liegt gerade in dieser Vielfältigkeit und den bevorstehenden Grenzsituationen der Reiz des Berufes. „Es fasziniert mich, an einem Projekt mitzuwirken, das größer ist als ich selbst“, formuliert es der Bamberger Andreas Barthel. Sein Kollege aus Würzburg, Florian Meier, ergänzt: „Es ist ein Beruf, an dem man bis zu seiner Rente mitwachsen und immer wieder Neues für sich dazulernen kann.“

Geprägt durch eine christliche Erziehung, kirchliche Jugendarbeit und ehrenamtliches Engagement war bei einigen die Entscheidung, Theologie zu studieren und in der Kirche zu arbeiten, fast die logische Konsequenz ihrer bisherigen Biographie. Jetzt gilt es, „den Glauben an die Menschen heranzutragen und ihren Sorgen in der Praxis zu begegnen“, sagt die Pastoralassistentin und promovierte Theologin Marion Bayerl aus Eichstätt.

Anders als bei vielen ihrer Kollegen hat die Theologin Stefanie Krömker die Entscheidung, einen Beruf in der Kirche zu ergreifen, erst später getroffen. Die 48-jährige Würzburgerin hatte lange Zeit aushilfsweise Religionsunterricht gegeben, richtig zufrieden war sie damit nicht. Mit Anfang 30 beschloss sie nebenbei aktiv Gemeindearbeit zu leisten. „Bevor ich von dem Beruf des Pastoralreferenten hörte, habe ich lange überlegt, was ich Sinnvolles mit meinem Theologiestudium anstellen soll“, gesteht sie. „Ich bin sehr froh, dass ich jetzt vom Bistum Würzburg diese Chance bekomme.“ Auch wenn die Gemeindearbeit ihr in der Vergangenheit Spaß gemacht habe, ihre theologische Ausbildung sei dabei nie voll zum Tragen gekommen, erklärt sie.

Hauptamtlich und professionell in der Kirche zu arbeiten, ist auch das Ziel von Andreas Kees. Der 27‑jährige Pastoralassistent aus Würzburg hat bereits einige Erfahrung mit dem Ehrenamt, jetzt will er das gesamte Aufgabenspektrum kirchlicher Seelsorge kennenlernen. Als besondere Herausforderung empfinde er dabei den Schuldienst, gibt er zu. Ebenso wie sein Kollege Johannes Dürig weiß er, dass es „viel Feingefühl braucht, um religiöse Inhalte verständlich darzustellen“. Sorgen mache er sich darüber keine. „Wir werden nicht alleine gelassen und unsere Ausbildungsleiter unterstützen uns während der gesamten Zeit.“

Die hohe Anzahl an Pastoralassistenten wertet Ausbildungsleiterin Lechner als positives Signal von beiden Seiten: „Die Kirche braucht junges, fähiges Personal, das haben die Diözesen verstanden. Sie setzen endlich verstärkt auf qualifizierte Laien im pastoralen Beruf.“ Der Würzburger Kollege Reuter pflichtet ihr bei. Der Verantwortungsbereich und die Anforderungen an den Beruf des Pastoralreferenten  werden seiner Meinung nach aufgrund des stetig wachsenden Priestermangels deutlich ansteigen.

Problematisch sehen das die Berufsanwärter nicht. Vielmehr wittern sie ihre Chance „aktiv das Bild von Kirche mitzugestalten“, wie es der Würzburger Meier ausdrückt. Valentin Weller, Ausbildungsleiter des Erzbistums Bamberg, kann sich über so viel Engagement nur freuen: „Es ist bemerkenswert, in einem Zeitalter der ständig wachsenden Individualisierung doch noch junge Männer und Frauen zu finden, die Lust haben, als Gottsucher mit den Menschen auf den Weg zu gehen“, lautet sein Fazit.

Die Pastoralassistentinnen und -assistenten des Bistums Würzburg kommen im ersten Ausbildungsjahr in folgende Pfarreiengemeinschaften: Johannes Dürig in die Pfarreiengemeinschaft „Sankt Laurentius am Spessart, Marktheidenfeld“, Andreas Kees in der Pfarreiengemeischaft „Ochsenfurt – Sankt Andreas mit Sankt Burkard, Sankt Thekla, Kleinochsenfurt – Maria Schnee“, Stefanie Krömker in der Pfarreiengemeinschaft „Mittlerer Kahlgrund, Mömbris“ und Florian Meier in der Pfarreiengemeinschaft „Schweinfurter Rhön, Hesselbach“.

Tanja Haydn (POW)