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Überlegungen der Diözese zur bevorstehenden "Verrentungswelle"

Im pastoralen Bereich gebe es die Überlegung, so Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand bei der Vorstellung des Haushaltes der Diözese Würzburg, bis 2015 jährlich zwei Stellen für Pastoralreferenten statt einer zu besetzen. Damit solle die ab 2016 stärker werdende „Verrentungswelle“ unterfangen werden. Dabei sei natürlich verstärkt darauf zu achten, dass die Einsatzkriterien für diese Berufsgruppe eingehalten würden, die ja vorrangig im kategorialen und im überpfarrlichen Bereich tätig sein sollten.

Trotzdem geht der Blick mit Sorge in die Zukunft. Anlass zur Sorge gibt nach den Worten von Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand der zu erwartende Rückgang an Kirchensteuereinnahmen in den kommenden Jahren. Dieser habe aber nicht nur mit der aktuellen Finanzmarktentwicklung zu tun, sondern vor allem mit der demographischen Entwicklung. Seit 1990 sei bundesweit die Zahl der Katholiken um knapp zehn Prozent gesunken. „Waren es Anfang der 90er Jahre 930.000 Katholiken im Bistum Würzburg, sind es jetzt 837.000“, sagte der Generalvikar bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2009 der Diözese Würzburg am 12. Februar. Die Zahl der Kirchenaustritte im Bistum Würzburg lag 2008 bei 3416, die Zahl der Wiedereintritte bei rund 300. „Das ist Anlass zur Sorge – vor allem im pastoralen Bereich.“

Dem stehe gegenüber, dass sich die Pastoral vor allem im kategorialen Bereich als Reaktion auf neue gesellschaftliche Herausforderungen zunehmend ausdifferenziert habe und dadurch personal- und kostenintensiver geworden sei. Zentrale Aufgabe im Prozess „Erneuern und Sparen“ bleibe die Besinnung auf Prioritäten, verbunden mit dem Bemühen, trotz sinkender Einnahmen aus Kirchensteuermitteln eine pastorale und personale Verlässlichkeit zu ermöglichen, betonte Hillenbrand. Die Besinnung auf Prioritäten muss verbunden sein mit dem Bemühen, trotz sinkender Einnahmen aus Kirchensteuermitteln eine pastorale und personale Verlässlichkeit zu ermöglichen", erklärte Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand bei seinem Zwischenbericht zum Prozess "Erneuern und Sparen" im Bistum Würzburg.

Im Verwaltungsbereich habe sich die Prioritätenkommission der Diözese ausführlich mit den Dienstmerkmalen und dem Tätigkeitsprofil der Mitarbeiter in den Diözesan- und Pfarrbüros vor Ort beschäftigt, weil nicht zuletzt im Zuge der Errichtung von Pfarreiengemeinschaften zusätzliche Qualifikationen und eine stärkere Vernetzung erforderlich seien.

Als Starthilfe für die neuen Pfarreiengemeinschaften finanziere die Diözese Würzburg auf die Dauer von drei Jahren jeweils drei zusätzliche Pfarrbürostunden pro Woche. „Dies ist auch in dem Zusammenhang zu sehen, dass die Verwaltung größerer pastoraler Einheiten neben möglichen Entlastungen auch zusätzliche Anforderungen mit sich bringt, so dass sich auch das Profil der Angestellten im Bürodienst in Zukunft sicher verändern wird“, sagte Hillenbrand. Deshalb solle die Anstellung künftig in der Regel über die Diözese erfolgen, weil auf dieser Ebene eine vergleichende Eignungsbeurteilung eher möglich sei als in den Fällen, in denen allein die örtliche Kirchenverwaltungen entschieden hätten. Diese müssten jedoch auch künftig in die Entscheidung eingebunden bleiben. Nach der Bildung der Pfarreiengemeinschaften müsse auch überprüft werden, ob auf Diözesanebene die personelle Ausstattung der kirchlichen Verbände gehalten werden könne. Auch hier gelte die Devise: Nicht einfach Reduzierung, sondern Konzentrierung der Kräfte.

Erneut bestätigte Hillenbrand die erstmals 2003 gemachte Aussage, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Das erfordere umgekehrt jedoch ein verantwortungsbewusstes Handeln bei Neueinstellungen. Hier habe sich die Wiederbesetzungskommission bewährt, die frei gewordene Stellen überprüfe. Zum Verhalten der Diözese in der Finanzmarktkrise hob der Generalvikar hervor, dass sich riskante Spekulationen ebenso verböten wie überzogene Renditeerwartungen. „Es geht um ein wertebewusstes Wirtschaften, das christlichen Maßstäben wie ökonomischen Kriterien gleichermaßen entspricht. Für die Diözese Würzburg gilt, dass sie in ihrem Anlageverhalten ethische Verantwortbarkeit, zukunftsorientierte Nachhaltigkeit, angemessene Rendite bei vertretbarem Risiko und jederzeitige Liquidität als zentrale Kriterien miteinander verbindet.“ Nur so sei eine vorausschauende Finanzplanung möglich, die verhindere, dass unter dem Druck von Krisenzeiten Vermögenswerte in einem markttechnisch ungünstigen Umfeld verkauft werden müssten.

Die Gemeinden lud der Generalvikar ein, zu dem vierten Zwischenbericht Stellung zu nehmen. Rückmeldungen seien wichtig und würden ernst genommen, unterstrich Hillenbrand. Stellungnahmen sind zu richten an das Bischöfliche Generalvikariat Würzburg, Domerschulstraße 2, 97070 Würzburg, E-Mail generalvikariat@bistum-wuerzburg.de. Der komplette vierte Zwischenbericht zum Prozess „Erneuern und Sparen“ im Bistum Würzburg findet sich im Internet unter www.bistum-wuerzburg.de.

bs (POW)