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Wolfgang Scharl - Pastoralreferent bei der Katholischen Landvolkbewegung im Bistum Würzburg

Würzburg (POW) Nach acht Jahren als Vertreter Deutschlands scheidet Wolfgang Scharl, Pastoralreferent bei der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) im Bistum Würzburg, aus dem Weltvorstand des Internationalen Verbandes Katholischer Ländlicher Erwachsenenbewegungen (FIMARC) aus. „Ich werde mich jedoch weiterhin international engagieren, unter anderem als Kontaktperson für mittel- und osteuropäische Länder“, sagte Scharl.

In den vergangenen zwei Amtsperioden habe er viele Länder besucht und viele Menschen auf allen Erdteilen getroffen, oft Kleinbauern, die sich vor Ort täglich darum mühen, das Überleben ihrer Familien zu sichern. Ihm sei dabei deutlich geworden, wie eng die Probleme der verschiedenen Länder miteinander verbunden seien und wie wichtig es sei, endlich umfangreiche weltweite politische und wirtschaftliche Veränderungen auf den Weg zu bringen. Auch das eigene Verbraucher- und Konsumverhalten habe Auswirkungen auf die Lebenschancen der Menschen in den armen Ländern.

Scharl sagte, es sei ihm daher auch weiterhin ein Anliegen, in Deutschland über diese Zusammenhänge zu informieren und über Möglichkeiten der Veränderung nachzudenken. Eine stärkere Unterstützung des fairen Handels, die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe, sowohl hier als auch in den Ländern des Südens, oder der Aufbau von Kontakten und Partnerschaften zwischen Menschen und Gruppen unterschiedlicher Länder und Kontinente könnten solche ersten Schritte sein.

Bei der Weltversammlung der FIMARC in Paraguay Ende März stand die Diskussion eines alternativen Lebens- und Wirtschaftsmodells im Mittelpunkt, das nicht auf ständiges Wachstum, sondern auf Verzicht und Reduzierung setzt. Gerade die vielen Krisen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass das gegenwärtige Wirtschaftsmodell zu immer mehr Hunger, Not und Armut führe, heißt es in der von den Delegierten einstimmig verabschiedeten Resolution. Nur ein schrittweises Umdenken und eine veränderte Lebenseinstellung nach dem Motto „Weniger ist mehr“ könne weltweit zu mehr Gerechtigkeit und Lebensqualität für alle führen. Ernährungssouveränität, Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe und harmonische, die Umwelt und die biologische Vielfalt erhaltende Entwicklungsprozesse müssten dringen gefördert werden, um in Zukunft die wachsende Zahl der Menschen ernähren zu können.

In Begegnungen mit den Bewohnern der Dörfer vor Ort setzten sich die Teilnehmer der Versammlung intensiv mit der Lebenssituation im Gastgeberland Paraguay auseinander. „Es ist traurig zu sehen, dass es in einem so fruchtbaren, regenreichen und schönen Land so viel Armut und Hunger gibt“, erklärte Scharl. Politische und wirtschaftliche Strukturen hinderten das Land an der so notwendigen Entwicklung. Eines der Hauptprobleme bestehe in der zunehmenden Zahl von Landlosen, Kleinbauernfamilien, die ihr Land und damit ihre einzige Lebensgrundlage verlören.



Veröffentlicht: 21.04.2010 pow@bistum-wuerzburg.de