Mbinga/Würzburg (POW) Zwei Beatmungsgeräte, die mit Unterstützung des Bistums Würzburg finanziert wurden, sind im Krankenhaus des tansanischen Partnerbistums Mbinga in Litembo angekommen. Das teilt das Referat Mission-Entwicklung-Frieden des Bistums Würzburg mit. Bislang gibt es offiziell im Partnerbistum Mbinga noch keine Infektionen mit dem Coronavirus. Bestätigte Fälle sind hauptsächlich in Daressalam und auf der Insel Sansibar gemeldet. „Sicher ist, dass die Dunkelziffer in Tansania wesentlich höher ist als in Deutschland, allein schon deswegen, weil viele Menschen keine Möglichkeit haben, zum Arzt zu gehen, und nur wenige Tests stattfinden“, sagt Pastoralreferent Burkhard Pechtl, der selbst längere Zeit in Mbinga gearbeitet hat und vielfältige Kontakte in das Partnerbistum hat.
Im Wissen um die Begrenztheit der irdischen Möglichkeiten seines Landes hat Präsident John Magufuli zu einem ungewöhnlichen Schritt gegriffen: Er ruft die Gläubigen aller Religionsgemeinschaften auf, drei Tage lang dafür zu beten, dass Gott die Katastrophe von Tansania fernhält.
Die Bevölkerung bereite sich auf die drohende Gefahr vor. „Die Krankenhäuser stellen Intensivbetten bereit, die Ärzte und das Pflegepersonal werden von den Gesundheitsbehörden regelmäßig über den Umgang mit dem Virus und die Entwicklung der Pandemie informiert“, erklärt Pechtl. Die Kirchen spielten eine wichtige Rolle und seien in die Maßnahmen mit eingebunden.
„Noch gibt es viele Menschen im Land, die das Virus als Krankheit der Weißen abtun möchten und die Bedrohung kleinreden. Doch die Mehrheit der Bevölkerung spürt, dass hier eine große Gefahr droht, die jeden treffen kann“, sagt Pechtl. Auch das Partnerbistum Mbinga sei im Kampf gegen das Virus auf allen Ebenen engagiert. Das Diözesankrankenhaus in Litembo schult seine Fachkräfte, hält mehrere Intensivbetten vor und freut sich über die Unterstützung des Bistums Würzburg bei der Beschaffung zweier Beatmungsgeräte, die im Akutfall Menschenleben retten können. Die mobile Klinik, ein zum Krankenwagen umgebauter Geländewagen, wird zur Aufklärung und zum Verteilen von Schutzkleidung eingesetzt. „Dabei stoßen die Verantwortlichen immer wieder an die Grenzen des Finanzierbaren, denn auch ein Krankenwagen braucht Diesel von der Tankstelle und auch die Stoffe zur Herstellung von kochbarer Schutzkleidung müssen gekauft werden“, erläutert Pechtl.
In seinem Osterbrief an die Gläubigen hat Bischof John C. Ndimbo die Maßnahmen, mit denen sich das Bistum Mbinga im Kampf gegen die Pandemie engagiert, ausführlich dargestellt. So sind sämtliche Katechesen zur Vorbereitung auf die Sakramente bis auf Weiteres ausgesetzt. Die Menschen werden ermahnt, Abstand voneinander zu halten, Menschenansammlungen zu meiden und in besonderem Maße auf die Hygiene und Desinfizierung zu achten. Die Diözese ruft die Menschen dazu auf, in besonderer Weise auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, um durch die Aufnahme von genügend Vitaminen ihr Immunsystem zu stärken. Hierzu ermutigt und unterweist sie die Gläubigen im Anbau von verschiedenen Gemüsesorten in ihren Gärten. Im neuen Diözesanradio „Hekima“ (auf Deutsch: „Weisheit“) werden die aktuellen Informationen zum Thema und die praktischen Tipps zur Umsetzung in alle Dörfer des Matengo-Hochlandes verbreitet.
„Händeschütteln, Umarmungen oder dichtes Beieinanderstehen sind aus dem Bild der Öffentlichkeit weitgehend verschwunden. Die Menschen verstehen immer mehr, dass es auch an ihrem eigenen Verhalten liegt, wie stark die Pandemie ihre Gegend treffen wird“, erklärt Pechtl weiter.
Wer das Bistum Mbinga im Kampf gegen das Coronavirus unterstützen möchte: Diözese Würzburg, Liga Bank Würzburg, IBAN DE67 7509 0300 0003 0000 01, BIC GENODEF1M05, Verwendungszweck: 20600 + „Coronahilfe Mbinga“ + „Spenderadresse“.