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Pastoralreferent Christof Gawronski

Gutes für sich und die Schöpfung

Weihnachten umweltfreundlich gestalten – Umweltbeauftragter der Diözese gibt Tipps

Würzburg (POW) Nachhaltigkeit ist auch in diesem Jahr wieder ein großes Thema. So stellt sich die Frage, wie man Weihnachten nachhaltiger gestalten kann. „Wir können sehr wenig Dinge tun, ohne dass es Umweltfolgen hat“, erklärt Christof Gawronski, Umweltbeauftragter der Diözese. „Das Umweltfreundlich“ gebe es nicht. Aber man könne sich fragen: Was brauche ich wirklich? Was kann ich tun, damit es möglichst wenige Umweltprobleme auslöst?

Viele Christbäume werden eigens für Weihnachten angebaut. Auch wenn das für die Umwelt erstmal gut ist, sei es dennoch ein Eingriff in die Natur. Deswegen sei es wichtig, auf die Art der Aufzucht zu achten. Das beinhalte die Verwendung von wenigen Pestiziden sowie die Vermeidung von Monokulturen. Heimische Gehölze haben kürzere Transportwege und seien somit besser für die Umwelt. „Man sieht es dem Baum jedoch nicht an“, erklärt Gawronski – weder die Art der Aufzucht noch die Herkunft. Deswegen seien Zertifizierungen hilfreich. Bei Bäumen gebe es das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft. Außerdem gebe es Biosiegel wie „Bioland“ und „Naturland“. Diese werden für Lebensmittel als hochwertig eingeschätzt und zertifizieren auch Christbäume. „Eine Alternative wären einzelne, abgefallene und abgeschnittene Zweige.“ Diese könnten zusammengesteckt und geschmückt werden.

Auch die Kirchengemeinden kaufen nicht zwangsläufig neue Christbäume. „In vielen Gemeinden, in denen ich als Pastoralreferent tätig war, wurde nach Bäumen gefragt, die generell gefällt werden sollten“, erklärt Gawronski. „So wurden schöne große Bäume gefunden und gespendet.“

Christbäume seien nach Weihnachten vielseitig einsetzbar. „Äste können verwendet werden, um Pflanzen abzudecken. Verrottende Nadeln sind recht wertvoll für bestimmte Pflanzen.“ Außerdem könne der Stamm im Holzofen verbrannt werden. „Die Entsorgung ist das geringste Problem. Man muss nur gucken, dass man ihn gut abschmückt.“ Des Weiteren würden viele Kommunen die Bäume sammeln und der Kompostierung zuführen. Das könne man auch selbst im eigenen Garten machen.

Einige greifen auf Plastikbäume zurück, die mehrere Jahre verwendet werden können. Diese Alternative habe jedoch ebenfalls Schattenseiten, erklärt der Umweltbeauftragte. Es wird geschätzt, dass ein Kunststoffchristbaum zehn bis 20 Jahre verwendet werden müsste, um eine bessere Ökobilanz zu erzielen als ein natürlicher Christbaum. Eine so lange Haltbarkeit der künstlichen Bäume sei jedoch fraglich, erklärt Gawronski. „Es ist schwierig, das gegeneinander zu rechnen: Energie gegen Wasser gegen Ressourcen.“

Nachhaltigkeit ist nicht nur bei Bäumen gefragt, sondern auch bei den Geschenken. Gawronski erklärt, dass „relativ viele Geschenke in Kisten und Mülleimern verschwinden“. Aus diesem Grund solle man gut überlegen: „Was verschenke ich und wem schenke ich etwas. Man muss von dem Gedanken abrücken: Hauptsache man hat was geschenkt, egal ob es der andere braucht oder schön findet.“ Er schlägt vor, einfach nachzufragen. Außerdem könne man „Sachen zum Verbrauchen oder Geschenke für gemeinsame Zeit schenken. Es gilt wie bei fast allem: Es ist gut, von allem ein bisschen weniger zu machen, und sich das dann besser zu überlegen.“

Meist wird jedes Geschenk einzeln eingepackt. Dementsprechend voll sind die Mülltonnen nach Weihnachten. „Auch bei Geschenkpapier gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Müll zu reduzieren.“ Gawronski und seine Frau nutzen beispielsweise Geschirrtücher, um die Geschenke zu verpacken. Denn das Auspacken soll im Vordergrund stehen und nicht die Verpackung. Außerdem könne man Papier nutzen, das schon da ist, wie Zeitungspapier oder schöne Kalenderblattseiten.

Genauso helfen beim Essen schon kleine Veränderungen, nicht nur an Weihnachten, sondern auch im Alltag. Gawronski schlägt beispielsweise vegetarisches Essen vor, da Fleisch einen hohen CO2-Fußabdruck hinterlässt. Wer auf den Braten am Heiligabend nicht verzichten kann, sollte das Fleisch lokal und von Biobauern kaufen. Denn auch über die Haltung der Tiere solle man sich Gedanken machen. „So gönnt man sich an Weihnachten etwas Gutes und auch der Schöpfung.“

kh (POW)