Nein, eine Berufung zum Klosterleben war es es nicht – das war mir ziemlich bald klar, als ich anfing mit ernsthafte Gedanken zu machen, wie aus meiner gefühlten Berufung ein Beruf werden könnte. Wie gut, dass es im Bistum Würzburg pastorale Berufe auch für Laien gibt! Das Theologie-Studium war dann auch genau das Richtige für mich, die Ausbildung in Pastoralkurs und Assistentenzeit sehr hilfreich, und so arbeite ich heute immer noch sehr gerne in diesem Beruf.
Dabei begleitet mich ein Satz aus er Schöpfungsgeschichte: „Gott schuf den Menschen …. nach seinem Ebenbild schuf er ihn“ und genau das erlebe ich: In der Begegnung mit Menschen, in Gesprächen, im Zusammenleben und -arbeiten kann ich Gott erfahren, Jesus Christus begegnen.
Ein kleiner Auszug aus solchen Begegnungen:
- in einem Tagungshaus des Bistums: Familien kommen an, es sind zum Teil alte Bekannte, zum Teil auch neue Gesichter. Alle sind gespannt auf das Wochenende, freuen sich darauf. Wir werden zusammen singen, spielen, ins Gespräch kommen über Gott und die Welt. Am Ende werden wir alle ziemlich zufrieden nach Hause fahren: wieder ein schönes Familienwochenende – in diesem Fall für Erstkommunionfamilien.
- ein Abend in einem Pfarrheim „meines“ Dekanates:
Die Delegierten für „Ehe und Familie“ aus den Pfarrgemeinderäten sind zusammen gekommen, erzählen sich gegenseitig von ihren Gemeinden, tauschen Ideen aus und Tipps, freuen sich über Informationen und Material von mir. Beim letzten Treffen haben wir uns auf ein Thema geeinigt, zu dem wir heute von einem Referenten gute Informationen bekommen – heute geht es um die familienpolitische Arbeit des Familienbundes (FDK).
Die meisten Mitglieder dieser Runde kenne ich schon seit einigen Jahren, in vielen Gemeinden war ich zu Veranstaltungen schon vor Ort, habe dort unterstützt oder war als Referentin tätig.
- ein Fortbildungsabend in Würzburg, Matthias-Ehrenfried-Haus:
Es ist mitten im Sommer, auf dem Programm steht „Mit Kindern über den Tod reden“. Den Abend gestaltet mit mir ein Mitarbeiter des Kinder-Trauerkreises der Malteser. Gekommen sind Eltern und Erziehende, mit Fragen, aber auch mit eigenen Erfahrungen. Sie sind froh über den Austausch und Tipps, und über Antworten auf ihre Fragen.
- ein Dies-Termin am Nachmittag:
Die Kollegen und Kolleginnen sind interessiert an dem Material zur Kinderliturgie, das ich für sie zusammengestellt habe. Mein Angebot, vor Ort zu unterstützen (z.B. einen Tag für Familien zu gestalten, oder auch nur bei der Organisation von Vorträgen etc. zu helfen) ist bekannt und wird immer wieder gerne angenommen.
- ein Samstag in einem Bildungshaus:
Immer wieder staune ich über das Engagement von Gemeindemitgliedern: Obwohl sie unter der Woche voll berufstätig sind, sind sie heute gekommen, um sich einen ganzen Samstag mit dem Thema Bibel zu beschäftigen. Die Anforderung an mich lautet: Mach es gut – so, dass es interessant ist, Spaß macht und uns außerdem was bringt! Mein eigener Anspruch dabei: auch in den Pausen ein offenes Ohr zu haben, auch davor und danach für Gespräche zur Verfügung zu stehen.
- immer wieder irgendwo:
Begegnungen und Gespräche mit Menschen, oft am Rande von Veranstaltungen, vor und nach Vorbereitungstreffen, manchmal geplant und oft „aus heiterem Himmel“. Und gerade letzteres hat dann auch ganz viel mit meiner Spiritualität zu tun.
Achso, ja, privat gibt es mich auch:
verheiratet, mit 4 ziemlich großen Kindern, mit einem Buch vor der Nase oder auch dem Strickzeug, musizierend am Klavier oder auch mit der Pfarreiband, oder, so oft es geht, auch auf der Judo-Matte....
Sie können Kontakt aufnehmen zu Lucia Lang-Rachor: lucia.lang-rachor@bistum-wuerzburg.de
Stand Juni 2013