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Pastoralreferenten Thorsten Kapperer und Stephan Tengler

Narren erobern Christuskirche

Ein besonders Bild bot sich so manchem Sparziergänger am späten Sonntagnachmittag, als Narren der beiden Bad Neustädter Karnevalsvereine und so manch kreativ und lustig verkleideter Gast in die evangelische Christuskirche einzog.

Der Karnevalsverein Stadtgarde, die NES-KA-GE, die katholische Jugendarbeit der Diözese mit seiner Bad Neustädter Regionalstelle, sowie die evangelische Jugend im Dekanat Bad Neustadt luden zum dritten „Neuschter“ ökumenischen Narren Gottesdienst ein. Faschingstreiben einmal auf eine andere, eher leise Weise, erlebten dort nun alle, die mit viel Herzblut die fünfte Jahreszeit begegnen, gerne verkleidet in eine andere Rolle schlüpfen, sei es als Pippi Langstrumpf, Prinzessin, Pirat, Cowboy oder Zauberer oder einfach einmal mit einem bunten Hütchen zum Gottesdienst wollten. Der evangelische Diakon Christian Neeß und Pfarrer Wolfgang Senzel, sowie die Jugendseelsorger Thorsten Kapperer und Stephan Tengler führten durch den außergewöhnlichen Gottesdienst mit besonderen biblischen Geschichten und ebenso außergewöhnlichem Liedgut. Wann singt man schon in einem Gotteshaus das Kreuzberglied oder den Faschingsohrwurm von Cowboys und Indianern, die ihr Lasso herausholen.

In diesem Jahr stand der Narrengottesdienst unter dem Motto „Hier bin ich Narr, darf ich hier sein?“. Diese Frage wurde schnell bejahend geklärt, denn auch die Kirche sei mit ganzem Herzen dabei, so Thorsten Kapperer. Die beiden gastgebenden Garden unterstrichen mit ihrer wortlosen „Bühnenshow“ am Altar, dass sie gerne alles auf den Kopf stellen. Diakon Christian Neeß fügte mit ausgesuchten Bibelstellen an, dass vor 2000 Jahren schon einmal ein Mensch gelebt hätte, der auch gerne so manches durch sein Tun auf den Kopf stellte. Es war Jesus.

Pfarrer Wolfgang Senzel griff in seiner Predigt gerne einmal in die Schatzkiste der Verse. „Ökumene ist für mich kein Fremdwort geblieben, die Mama hat sich katholisch, der Papa evangelisch geschrieben. Berührungsängste müssen nicht sein, der Herr selber lädt zur Einheit ein“. Er fügte an, dass es heute fatal sei, den Globus aufzuteilen nach Schlimmen und Frommen, davon sei man längst abgekommen. Terror und Gewalt, die Flüchtlingswelle, Intoleranz, oder Hartherzigkeit kritisierte der katholische Geistliche und forderte zum friedvollen Miteinander auf. In seiner Ansprache fand auch Martin Luther und das 500jährige Reformationsjubiläum Raum. Martin Luther habe es gut erkannt und die Gnade Gottes oft beim Namen genannt. Mit den Worten „Ich fass` für euch nochmal zusammen, hier in der Christuskirch` beisammen, die Freude ist`s die uns bewegt und Glauben in die Zukunft trägt“ endete die Predigt, der man in dieser vorgetragenen Form gerne lauschte. Da wurde einem Amen auch gerne mal ein Helau angefügt.

Jesus selbst gab einst mit seinen Worten grünes Licht für einen Narrengottesdienst, denn, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, da ist er mitten unter ihnen, also auch bei den Narren. Nachdem die Narren Gottes Segen erhalten hatten, zog die fröhliche Runde im Gemeindehaus ein und bei einem Sektempfang wurden schon wieder erste Pläne für die nächste Session und für den dann vierten Narrengottesdienst geschmiedet.

Bericht und Bilder: Andreas Sietz

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