Elsenfeld (POW) Bei allen steht zudem ein kleines Licht. „Wenn wir jetzt als Seelsorger täglich durch die Kirche gehen und uns darin zum Beten aufhalten, sind wir nicht allein. Es sind so viele da, an die wir denken und für die wir ein Gebet sprechen“, sagt Holger Oberle-Wiesli, Pastoralreferent in der Pfarreiengemeinschaft „Christus Salvator Elsenfeld“. Inzwischen seien rund 330 Zettel auf den Bänken ausgelegt. Die Idee zu dieser Aktion kam Oberle-Wiesli kurz nachdem im Bistum Würzburg aufgrund der Coronakrise alle öffentlichen Gottesdienste untersagt wurden. Als er alleine zum stillen Gebet in der Kirche war, habe er beim Blick auf die leeren Bänke an die vielen Menschen gedacht, mit denen er seit Jahren gemeinsam Gottesdienst feiert. Spontan habe er seine Idee an die Kolpingsfamilie weitergegeben. „Bis zum Abend erreichte mich eine Welle von Mails, Telefonanrufen und WhatsApps.“ Er habe jetzt Kontakt zu vielen Menschen, zu denen er vorher keinen hatte. „Ich greife spontan zum Telefon und frage, wie es geht. Und es kommen immer wieder Leute in die Kirche, mit denen man über die Bänke hinweg ins Gespräch kommen kann. Das ist oft sehr berührend.“ Er spüre eine große Verbundenheit in der Gemeinde. Auch Pfarrer Dr. Heinrich Skolucki, der jeden Abend um 20.30 Uhr eine Messe feiert, fühle sich jetzt nicht mehr so alleine. Bei der Feier der Osternacht sollen die Kerzen angezündet und Bilder über die sozialen Netzwerke verschickt werden, erklärt Oberle-Wiesli. „Es war eine spontane Idee, und es ist schön, was daraus geworden ist.“ Wer möchte, dass sein Name ebenfalls aufgeschrieben wird, kann sich per E-Mail melden.
Pastoralreferent Holger Oberle-Wiesli