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Pastoralassistent Johannes Pfaff

Abstecher in die Landwirtschaft

Als freiwillige Helfer in der Landwirtschaft im Einsatz – Johannes Weismantel vom Diözesanbüro Main-Spessart pflanzt einen Tag lang Blaukraut – Pastoralassistent Johannes Pfaff hilft beim Aufbau eines Gewächshauses

Großostheim/Lohr (POW) Die Landwirte benötigen dringend Helfer, um ihre Felder zu bewirtschaften. Doch aufgrund der Coronakrise stünden Hunderttausende der jährlich in Deutschland tätigen Saisonarbeiterinnen und -arbeiter nicht zur Verfügung, warnt die Katholische Landvolkbewegung (KLB) im Bistum Würzburg. Grund genug für Johannes Weismantel, Geschäftsführer des Diözesanbüros Main-Spessart, und Johannes Pfaff, Pastoralassistent in der Pfarreiengemeinschaft „Regenbogen im Bachgau, Pflaumheim“ und der Einzelpfarrei Großostheim, ihre Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen – beim Setzen von Blaukrautpflänzchen oder beim Aufbau eines Gewächshauses.

„Ich werde im Herbst das Blaukraut anders genießen“, sagt Weismantel. Er half am Montag, 6. April, gemeinsam mit fünf weiteren Freiwilligen einem Landwirt in Unterpleichfeld dabei, Blaukrautpflänzchen zu setzen. Der Kontakt sei über den Bauernverband Würzburg hergestellt worden. Von 9 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang gegen 20 Uhr waren die Helfer im Einsatz. „In zehn Stunden haben wir 80.000 Stück gepflanzt. Es war sehr interessant, körperlich anstrengend und auf jeden Fall eine Lebensbereicherung“, fasst er seine Eindrücke zusammen. „Wir saßen zu sechst auf einer Maschine, jeder vor sich ein Pflanzrad, in das man die Blaukrautpflanzen einzeln hineinsteckt. Jeder hatte seine Reihe.“ Die Freiwilligen seien eine „bunte Truppe“ gewesen. Eine Grundschullehrerin sei dabei gewesen, auch eine Mitarbeiterin einer Eventagentur. Einer habe extra Urlaub genommen, um helfen zu können. Die Stimmung im Team sei sehr positiv gewesen. „Es war schön, andere Menschen kennenzulernen, die mit anpacken. Und die Bauersfamilie hat uns liebevoll empfangen, mit Brotzeit versorgt und Schutzkleidung gestellt.“

Bevor er zum Bistum kam, war Weismantel kaufmännischer Angestellter in einer Baumschule. „Da haben wir manchmal 16 Stunden am Tag gearbeitet. Ich weiß, wie groß der Zeitdruck in der Forst- und Landwirtschaft ist.“ Für alle landwirtschaftlichen Arbeiten gebe es Zeitfenster, die man nicht verschieben könne. Zwar habe die Bundesregierung nun den Einsatz von osteuropäischen Erntehelfern gestattet, doch die müssten zunächst zwei Wochen in Quarantäne, sagt Weismantel. Die Blaukrautpflanzen müssen nach den Worten des Landwirts in den nächsten zwei Wochen gesetzt werden. „Sonst gehen sie kaputt. Den Bauern läuft die Zeit davon.“ Weismantel hat sich bereits für den nächsten Einsatz angemeldet. „Wir waren stolz, dass wir so viel geschafft hatten!“

Einen spontanen Abstecher in die Landwirtschaft hat Pastoralassistent Johannes Pfaff bereits in der Woche vor Palmsonntag absolviert. Er half bei einem Landwirt im Kahlgrund mit, ein Gemüsegewächshaus aufzubauen. Derzeit sei er im Home-Office, erzählt Pfaff. „Alles, was wir in den Pfarreien ursprünglich für die Kar- und Ostertage vor Ort geplant hatten, ist abgesagt.“ Deshalb sei es für seinen Dienstvorgesetzten auch kein Problem gewesen, ihn für diese Zeit von der Arbeit freizustellen. Der Kontakt sei über seinen Onkel zustande gekommen, erzählt Pfaff. Dieser habe ebenfalls einen landwirtschaftlichen Betrieb und habe die Anfrage eines Kollegen weitergegeben. Vier Mann und vier Tage waren nötig, um nach den Anweisungen des Monteurs das rund 100 Meter lange Gewächshaus zu errichten. In dem Gewächshaus sollen vor allem Tomaten, Paprika und Gurken wachsen. „Es hat vom Termin her gut gepasst und es hat Spaß gemacht“, sagt Pfaff. Er könne sich gut vorstellen, wieder auszuhelfen, wenn es mit der Arbeit vereinbar ist.

sti (POW)