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„Bless my drive“ – Segensfeier für Fahranfänger

Meine Aufgaben als Dekanatsjugendseelsorger in der Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit Rhön-Grabfeld sind sehr vielseitig und abwechslungsreich. In verschiedensten Bereichen versuche ich dabei das Leben der Jugendlichen mit der frohen Botschaft Jesu in Kontakt zu bringen und die Jugendlichen von meiner Begeisterung für diese Botschaft anzustecken.

Dabei bin ich, natürlich gemeinsam mit meinen Kollegen aus der Regionalstelle, stets auf der Suche nach neuen Wegen und Möglichkeiten dieses Ziel zu erreichen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: An welchen Punkten und zu welchen Zeiten sind die Jugendlichen besonders
ansprechbar für unsere Angebote?

Dabei ist meinen Kollegen Christian Klug, Günter Kirchner und Andreas Hoffelner bereits vor ein
paar Jahren das Bestehen des Führerscheines eingefallen. Gerade bei uns in der Rhön bzw. noch
genauer in den vielen kleinen Dörfern der Rhön ist es mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht weit
her. Der eigene Führerschein schraubt das Maß der Jugendlichen an Mobilität somit ganz schön
nach oben. So ist der Gedanke entstanden, den Jugendlichen an dieser für sie markanten Stelle ein religiöses Angebot zu machen: „Bless my drive – Segensfeier für Fahranfänger“.

Die Segensfeier ist eine offene Gottesdienstform mit Liedern, Texten, Bildern und Gebeten rund um
zentrale Themen des Fahranfängers. Zu Beginn steht dabei die neue Freiheit, aber auch die neue
Verantwortung, die der Führerschein mit sich bringt, im Mittelpunkt. Bei dem offenen Teil in der
Mitte des Gottesdienstes haben die Teilnehmer mehrere Möglichkeiten und Themenbereiche zur
Auswahl, mit denen sie sich auseinandersetzen können. Einige Beispiele sind:

Eine Landkarte aus Holz mit Täfelchen zum Rausnehmen zeigt den
Teilnehmern die Möglichkeiten auf, was sie mit ihrer neu gewonnen
Freiheit machen könnenn
Auf „Rücksichtsspiegel“ können sie sich Vorsätze schreiben für ihr
persönliches Fahrverhalten
Die sogenannten „Rausch-Brillen“ machen den Jugendlichen klar, wie stark Alkohol das
eigene Wahrnehmungsvermögen einschränkt
Nach diesem offenen Teil folgt eine Bibelstelle mit einer kurzen Auslegung. Den Abschluss und gleichzeitig den Höhepunkt bildet ein Einzelsegen, der jedem Gottesdienst-Besucher persönlich zugesprochen wird.

 
 
Ich bin davon überzeugt, dass das Konzept von „Bless my drive“ (neben vielen weiteren guten
jugendpastoralen Projekten) zukunftsweisend ist. Denn die Erfahrung und die Rückmeldungen der
Gottesdienst-Besucher zeigen tatsächlich, dass viele Jugendliche an markanten Stellen ihres Lebens sensibel sind für Themen wie Glaube und Religion.

Gestärkt durch diese Erfahrung und durch die Anfragen zu dem Konzept weit über unser Bistum
hinaus bleiben wir von der Regionalstelle Rhön-Grabfeld weiterhin auf der Suche nach derartigen
Zeitpunkten im Leben Jugendlicher und versuchen ihnen dann die einmalige und frohe Botschaft
Jesu für ihr Leben anzubieten.

Thorsten Kapperer, Dekanatsjugendseelsorger Bad Neustadt